– 27|10|25 –
Ein Werkstattbericht über Würde, Licht und den Weg vom digitalen Moment zum echten Bild.
Mein Auftrag lautete: ein Porträt von einem sehr alten Pferd.
„Alt“ heißt in diesem Fall fast vierzig Jahre –
ein unglaubliches Alter für ein Tier, das einst vielleicht geritten, geführt, bewundert wurde.
Heute lebt er auf einem Pferdehof, gerettet, behütet, mit einem Freund an seiner Seite.
Er hat eine Patenschaft, Menschen, die ihn lieben, und einen Platz, an dem er einfach sein darf.
Die Dame, die seine Patenschaft übernommen hat, wollte ein Porträt – genau von diesem alten Gaul. Nicht, weil er schön im klassischen Sinn ist. Sondern, weil er geblieben ist.
Weil er lebt, trotz allem, und weil sein Blick etwas trägt, das man nicht erfinden kann: Würde.
Ich wollte dieses Gefühl festhalten – nicht das Alter verstecken. Die Kamera war meine Sony A7 IV, das Licht weich, der Moment still. Kein Studiolicht, keine Kulisse. Nur natürliche Sonne und das, was zwischen uns entstand: Vertrauen. Kein Hochglanzporträt, sondern ein ehrliches Bild.
Ein Stück Leben, das man nicht retuschieren darf, weil gerade in den Falten und Narben die Geschichte wohnt.
Im RAW-Format fotografiert, zeigt jedes Detail seine Tiefe. Ich habe darauf geachtet, dass die Belichtung leicht ins Helle geht – genug, um Struktur zu halten, aber sanft genug, um das Grau des Fells nicht in Härte kippen zu lassen.
Bei der Nachbearbeitung in Adobe Camera Raw und Photoshop ging es nicht um Effekte, sondern um Balance: Feinheiten im Kontrast, leichte Klarheit in den Augen, etwas mehr Struktur im Fell – und ganz viel Zurückhaltung. Das fertige Bild war irgendwann da, gespeichert, mehrfach geprüft. Doch digital bleibt digital. Ich wollte das Porträt sehen – nicht nur auf dem Bildschirm.
Viele Anbieter drucken Fotos. Aber wer schon einmal erlebt hat, wie sehr Material, Papier und Licht die Wirkung eines Bildes verändern, weiß: Druck ist nicht gleich Druck.
Ich habe mich für ein Labor entschieden, das hochwertige Fotodrucke in Galeriequalität anbietet – mit klarer technischer Dokumentation und ausgezeichneten Materialien. Im Profibereich wird genau erklärt, worauf es ankommt: Farbraum, Auflösung und Dateiformat.
Ich habe mich in diese Details eingelesen – nicht, weil ich Zahlen liebe, sondern weil ich verstanden habe: Ein gutes Foto verdient den richtigen Rahmen. Es kommt auf den richtigen Farbraum (sRGB oder Adobe RGB), die optimale Auflösung (mindestens 300 dpi) und die passende Dateiqualität an.
Die Patin wünschte sich den Druck im Format 60 × 45 cm – groß genug, um Ausdruck und Tiefe spürbar zu machen, ohne die Intimität des Porträts zu verlieren.
Ich wollte wissen, wie dieses alte Pferd auf Acrylglas wirkt.
Matte FineArt-Papiere sind wunderschön, aber sie nehmen etwas Tiefe. Acryl dagegen bringt Licht ins Spiel – es lässt das Motiv fast schweben, weil die Schichten von Foto und Glas gemeinsam wirken.
Das Bild wird direkt auf das Acryl aufgebracht, nicht einfach aufgeklebt. Das ergibt eine brillante, fast dreidimensionale Wirkung. Licht fällt von vorn und seitlich – und plötzlich scheint das Pferd da zu sein, mit seinen Falten, seinem sanften Blick, der so viel Leben trägt. Das Acryl schützt das Motiv dauerhaft vor Staub und UV-Licht – wichtig, wenn ein Bild nicht nur zeigen, sondern bleiben soll. Dieses Porträt ist kein vergänglicher Print, sondern ein Zeichen von Zuneigung. Ein Dank an ein Tier, das viele Menschen berührt hat.
Bevor ich bestelle, prüfe ich jedes Detail. Denn was am Bildschirm leuchtet, kann im Druck schnell zu dunkel oder zu kontrastreich wirken. Im Profibereich des Anbieters findet man alles, was man wissen muss, um genau das zu verhindern: den richtigen Farbraum, die empfohlene Auflösung und die passenden ICC-Profile für jedes Material.
Ich habe das ICC-Profil für Acrylglas heruntergeladen und in Photoshop installiert.
Anleitung:
- Lade das Profil für „Acrylglas / Wandbilder“ herunter (.icc-Datei).
- Öffne den Finder und gehe zu: Macintosh HD > Library > ColorSync > Profiles.
- Ziehe die .icc-Datei in diesen Ordner.
- Starte Photoshop neu.
Anschließend aktiviere ich den Softproof:
- Öffne das Foto in Photoshop.
- Ansicht → Proof einrichten → Benutzerdefiniert.
- Wähle das installierte Profil aus.
- Aktiviere „Papierfarbe simulieren“ und „Schwarze Druckfarbe simulieren“.
- Mit Cmd+Y lässt sich der Softproof an- und ausschalten, um den Unterschied zu sehen.
Wirkt das Bild zu dunkel, passe ich Helligkeit oder Sättigung dezent an.
Danach exportiere ich es erneut als JPEG in höchster Qualität, eingebettet im sRGB-Farbraum.
Dann ersetze ich die Datei im Warenkorb:
- Im Browser: Projekt öffnen → Bild ersetzen → neue Datei hochladen → Vorschau prüfen → speichern.
- In der Design-Software: Projekt öffnen → Bild anklicken → „Bild ersetzen“ → neue Datei wählen → Beschnitt prüfen → speichern.
Ein letzter Blick auf die Vorschau – und dann: Bestellung.
Ich habe in diesen Tagen viel gelernt: Über Licht und Technik, aber vor allem über Geduld.
Ein Foto ist mehr als ein gelungenes Motiv. Es ist ein Prozess – vom ersten Klick über die Bearbeitung bis zum Moment, in dem man es endlich in den Händen hält.
Der Acryl-Druck ist für mich mehr als ein Test. Er ist ein kleines Versprechen an mich selbst: Meine Arbeiten verdienen, gesehen zu werden – nicht nur auf dem Monitor, sondern als greifbare Stücke Leben.
Und dieser alte Gaul? Er steht da, ruhig, stolz, geliebt. Umgeben von Menschen, die seinen Lebensabend ehren.
Vielleicht sieht er in meinem Bild nicht jünger aus – aber wahrer.
Denn am Ende geht es nicht um Schönheit. Es geht um Würde.
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Gedruckt wurde mit Saal Digital – unbezahlte Werbung.

